Dienstag, 31. Juli 2018

Landys & Friends - Abenteuer Island 2018

(10 x 110) - (5 x 110) - (1 x 130) = 4 x 110

Diese Formel werden wohl nur Insider der Materie verstehen aber soviel sei den Outsidern verraten: wir fahren mit 4 Land Rover Defendern nach Island.

Als ich das Thema Island unter unseren Freunden vor 2 Jahren auf den Tisch gebracht hatte, waren wir von maximal 10 Fahrzeugen ausgegangen. Ich musste zwischenzeitlich weiteren Interessenten Absagen erteilen und im Laufe der Monate haben leider ein paar unserer Freunde absagen müssen.

Dieser Reisebericht ist für alle die, die zu Hause bleiben (müssen), für meine Eltern und meine Schwester, meine Kinder und alle unsere Freunde, Verwandte und Bekannte, die gerne informiert werden wollen und mitlesen. Aber auch für dich, der du zufällig über diese Seite gestolpert bist.

Reisezeit


Wir haben uns für einen Reisetermin nach den NRW Schulferien entscheiden, da nicht jeder Reiseteilnehmer in den Schulferien Urlaub bekommt. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Fähre in der Mittelsaison deutlich preiswerter ist.


Wir fahren also am 25 August ab Hirtshals um 16:30 Uhr nach Island und am 12 September ab Seyðisfjörður um 20:00 Uhr nach Dänemark zurück. Auf Island haben wir dann 16 Tage Sommerurlaub.

Das Hochland ist frei


Jedes Jahr fragen sich die Islandreisenden, wann die Hochlandpisten wohl frei sind? Darüber gibt die isländische Webseite http://www.road.is/travel-info/condition-and-opening-of-mountain-roads/ regelmäßig Auskunft und mehrmals im Jahr wird die Karte aktualisiert.


Basierend auf den Erfahrungen der vorangegangenen Jahre werden auch ein paar potentielle Daten kommuniziert.


Denn diese "F" Straßen im Hochland sind es, die uns nach Island wie Magnete anziehen.

Wetter


Wir sind gerüstet und die Winterklamotten kommen mit. Insbesondere eine Mütze darf nicht fehlen und auch wärmende Handschuhe sind obligatorisch. Da es ja ein Sommerurlaub ist kommen natürlich auch Bikini/Badeanzug und -hose mit.

Das Wetter können wir nicht ändern aber zumindest beobachten: http://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/

So sieht es doch schon ganz gut aus:



Karten


Die Grobplanung findet erneut auf einer gedruckten Karte aus dem Reise-Know-How Verlag statt.


Deren aktuelle Karte ist aus dem Jahr 2017.

Für die Feinplanung wird erst in Island das aktuelle Kortabók 2017-2018 gekauft. Dort sind die kleinen Hochlandpisten aufgeführt und auch die Furten verzeichnet.


Das Trackbook Island aus dem Jahr 2015 wird diesmal auch als Ratgeber mitgenommen, da es ein paar neue und noch nicht von mir befahrene Pisten enthält. Eine aktualisierte Ausgabe aus dem Jahr 2017 ist mittlerweile erschienen.

Alles zusammen habe ich in Garmin BaseCamp und Google Maps verarbeitet und wird auf den elektronischen Helferlein installiert. Im Garmin ist zusätzlich die aktuelle routingfähige Karte von GPSmap.is installiert.


Lagebericht Öræfajökull Vulkan


Unter dem Öræfajökull brodelt es seit einiger Zeit und die Behörden haben zusammen mit den Vulkanologen am 13.7.2018 eine Mitteilung zu den Szenarien und Gefahren herausgegeben:

  • Der Öræfajökull befindet sich in einer typischen Vorbereitungsphase vor einem Ausbruch, aber die zeitliche Entwicklung und das Ergebnis sind nicht bekannt.
  • Eine Zunahme der geothermischen Aktivität mit damit verbundenen Überschwemmungen und Gasfreisetzung ist ein mögliches Szenario.

Der offizielle Evakuierungsplan wird in jedem mitreisenden Fahrzeug liegen und die Gegend wird mit der entsprechenden Vorsicht passiert.

Sollte die Ringstraße 1 im Süden tatsächlich unterbrochen sein, würde die Umfahrung der Gegend einen zusätzlichen Zeitaufwand von 2 Tagen bedeuten. Das müssen wir von Anfang an einplanen.


Nützliche Links


safetravel - https://safetravel.is/de/
safetravel Straßenkonditionen und Warnungen - https://safetravel.is/conditions
Straßenzustand - http://www.road.is/
Island Karte - http://map.is/
Wetteramt - http://en.vedur.is/ mit Wettervorhersage http://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/
112 Notfall App - https://safetravel.is/112-iceland-app


Tag 1


Endlich geht es los. Vor 18:00 Uhr sitzen wir (Dirk & Petra, Bernd & Silvia) wohlgenährt in den Landys und fahren von Neuss Richtung Norden. Die Großbaustelle A1 ist unsere Heimat bis Ottersberg, wo wir am Otterbad auf einem kostenlosen WoMo Stellplatz übernachten. Die Nacht ist ruhig und angenehm warm.


Tag 2


In der Nacht soll es etwas geregnet haben. Davon habe ich aber Nichts mitbekommen. Vor 7:00 sitzen wir 4 Neusser schon am Frühstückstisch und machen uns kurz darauf auf den weiteren Weg.



Über Hamburg und Flensburg führt uns der Weg weiter nach Dänemark, wo wir uns heute Abend mit unseren Freunden, Benny & Martina aus dem Schwarzwald und Clemens und Maike aus Düsseldorf, treffen wollen. Ich habe uns den Camping Natur Ferie aus dem ACSI Campingführer "Klein & Fein Campen" herausgesucht. Mit diesen Klein & Fein Campingplätzen habe ich schon sehr gute Erfahrungen in mehreren Ländern Europas gemacht.

Vor Hamburg sorgt eine gesperrte Elbtunnelröhre für eine 55 minütige Verschnaufpause und etwas Zeit um das Treiben links und rechts der Autobahn zu beobachten.


Nach Ende des Elbtunnels läuft der Verkehr einwandfrei und auch die A7 erweist sich als Baustellenautobahn.

Kurz vor Flensburg nehmen wir Kontakt zu Benny & Martina per WhatsApp auf und fragen ihre Position an. Sie sind tatsächlich nur ein paar Minuten vor uns und von der Rader Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal bekommen wir auch per CB-Funk auf Kanal 16 FM Kontakt. Wir treffen uns dann in Flensburg an der Star Tankstelle, wo für die Fahrt durch Dänemark die Dieseltanks gefüllt werden. Je weiter wir in den Norden Europas kommen umso höher sind die Preise. Island soll mit über 1,70 €/L sogar das teuerste Land der Welt sein.

Die Grenze nach Dänemark passieren wir bei Ellund unter "Daumen hoch" des Grenzbeamten im 3er Landy Konvoi. Er scheint sich genauso über das Ereignis zu freuen, wie wir auf unseren Urlaub. Es gewittert und regnet ganz ordentlich und den ersten trockenen Rastplatz nutzen wir zu einer Pause.


Irgendwann während der Weiterfahrt meldet sich Benny über Funk. Die Motorkontrolllampe im Armaturenbrett ist angegangen und die Motorleistung ist weg. Mehr als 80 km/h sind nicht drin. Also steuern wir den nächsten Rastplatz an und sehen nach. Das Diagnosegerät zeigt Fehler P0101 an und wir reinigen zwei Sensoren mit Bremsenreiniger und löschen die Fehlermeldung. Das hilft normalerweise, wenn nicht größere Schäden im System aufgetreten sind.

Der Erfolg ist nicht von langer Dauer und nach dem dritten Fehler löschen telefoniert Martina mit den gelben Engeln. Die empfehlen eine Bosch Werkstatt, die leider schon geschlossen hat. In einer nahen VW Werkstatt kümmert man sich allerdings um das Problem und so fahren die Neusser weiter Richtung Campingplatz.

Die VW Werkstatt erweist sich als Glücksgriff denn der Bruder vom VW Schrauber ist ein Land Rover Schrauber ganz in der Nähe. Dieser beendet kurzerhand seinen Feierabend und kommt zurück in die Werkstatt. Der Fehler wird eingekreist und die Ursache gefunden. Benny hat das passende Ersatzteil "zufälligerweise" dabei und der Land Rover Spezi baut es ein.


Einen ganz GROSSEN Dank an

Sjelle Repair A / S - Land Rover Sjelle
Langelinie 49, 8464 Galten, Dänemark
+45 86 95 42 55
https://goo.gl/maps/pC2xd1d73YB2

für die super Unterstützung!

Am Ende ist alles gut und bis 21:00 sind mit Clemens & Maike und Benny & Martina alle Abenteurer auf dem Campingplatz Nature Ferie von Peter und Paula eingetroffen. Wir sind komplett und ich verteile die restlichen Touraufkleber an die Neuankömmlinge. Nach dem anstrengenden und erlebnisreichen Tag haben wir uns ein Bier oder ein schönes Glas Wein verdient.



Tag 3


Gut ausgeschlafen begrüßt uns die Sonne vor blauem Himmel und weißen Wolken. Die Nacht war sehr ruhig und keinerlei Bahn, Bus oder anderer Lärm hat uns gestört.

Im Schatten ist es etwas frisch aber der heiße Kaffee und die frischen Brötchen und Eier entschädigen bei einem leckeren Frühstück. Die Brötchenbestellung hatte Peter schon am Vorabend aufgenommen und die frisch gelegten Eier scheint es das ganze Jahr zu geben.

Die Dachzelte trocknen in der Sonne und ich helfe Benny & Clemens dabei, die Touraufkleber anzubringen. Dann rödeln wir unsere sieben Sachen zusammen, packen die Rucksäcke für die Fähre und fahren quer durch das Inland an die Westküste nach Løkken. Den Ort hatte uns Peter für einen Besuch empfohlen und auf dem strandnahen Parkplatz finden wir auch alle ein Plätzchen.



Nach einer guten Stunde am Strand und in den Gassen machen wir uns auf den Weg über die Landstraße 55 nach Hirtshals.

An der Go'on Tankstelle am großen Kreisverkehr in Hirtshals machen wir die Dieseltanks erneut randvoll. Wir sind mit unseren Allradlern nicht alleine und kleine und große Allradler aus vielen europäischen Ländern haben anscheinend das gleiche Ziel wie wir.


Über den Sigurd Espersens Vej rollen wir weiter Richtung Smyril Line Check-In. Wir zeigen unsere ausgedruckte Reisebestätigung vor und bekommen ganz unkompliziert die Personen- und Bordkarten ausgehändigt. Wir werden der Wartereihe 8 zugewiesen und warten zusammen mit den anderen Fahrzeugen auf die Abfertigung.


Hier muss ich leider den Landy verlassen, da nur die Fahrerin mit dem Fahrzeug an Bord darf. Für mich steht ein Shuttlebus bereit, der die 100 m bis zum Terminal über eine Strecke von 1,5 km zurück legt.


Um kurz nach 15:00 sitze ich schon auf dem Sonnendeck 8 und genieße ein leckeres Dosenbier aus der Heimat.



Die Fähre ist nicht wirklich voll, was sich auch leicht an den leeren Wartespuren erkennen lässt. Diese sind in der Hauptsaison alle besetzt.



Tag 4


Heute dümpeln wir den ganzen Tag auf See. Der Tag beginnt um 8:00 mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet auf Deck 6. Danach ist Sonnen auf Deck 8 angesagt und ein kleines Nickerchen folgt dem Nächsten. So kriegen wir den Vormittag ganz gut rum.

Zur Mittagszeit vertreten wir uns etwas die Beine an Deck und dann ist wieder Sonnen angesagt. Auf einen kleinen Abstecher an die Außenbar folgt gemütliche Lethargie in den ungemütlichen Kunststoffmöbeln, unterbrochen von einem kurzen aber heftigen Regenschauer.


Bei der Müllbeutelentleerung machen wir eine tolle Entdeckung. Die Bordbesatzung reißt die frischen Müllbeutel gar nicht von einer separaten Rolle ab sondern lässt die Rolle unten am frischen Müllbeutel dran hängen. Das erspart die Suche nach der Müllbeutelrolle.

Nach dieser Entdeckung fallen die Mitreisenden ins Suppenkoma und rekeln sich in den Möbeln.


"Land in Sicht!" - Wir passieren den nordöstlichen Zipfel der Shetland Inseln und für die Kommunikationsfreudigen an Bord ergibt sich die kurze Gelegenheit, ihr Smartphone mit einem Provider vom Festland ohne Roaminggebühren zu verbinden. Ich möchte kurz den Blog aktualisieren doch dafür reicht die Zeit nicht. Also muss ich mich damit bis zu einem WiFi Hotspot auf den Färöer Inseln gedulden.



Vom Team "Bremen" erreicht mich die Nachricht über Martina's Urnenbeisetzung während unserer Islandreise. Sie wäre so gerne noch einmal mit uns nach Island gefahren doch das Schicksal hat es anders gemeint. In meinen Gedanken ist sie dabei und ich wünsche Finn, Luk und Helmut alle Kraft auf dieser Welt den Verlust zu verarbeiten.

Die MS Norröna ändert den Kurs ein paar Grad nach Backbord und steuert mitten in eine dunkle Unwetterfront hinein. Aus dem Schutz der Shetland Inseln heraus wird die See rauer, die Wellenberge etwas höher. Nach ein paar Seemeilen beruhigt sich das Wetter wieder und das nächste Ziel auf unserer Anreise nach Island sind die Färöer Inseln. Die Ankunft soll Montag früh um 05:00 zu bester Schlafenszeit sein. Für 8:00 sind wir zum Landgang verabredet und wollen das Frühstück auf dem Festland einnehmen.



Tag 5


Wir haben am Fährterminal in Tórshavn angelegt und die Motoren sind aus. Eine wunderbare Stille verbreitet sich im Schiff. Wie abgemacht treffen wir uns um 8:00 an Deck 5 zum Landgang.


Das Smartphone bleibt im Flugmodus, da die Färöer Inseln zur Zone 2 gehören und ordentliche Telefon- und Datenkosten anfallen. Auf dem Weg zu einer Futterquelle schlendern wir durch den historischen Amtssitz am Hafen. Die Ministerien sind schöne alte Holzgebäude mit Grasdächern.






Aber auch ganz normale Wohnhäuser im gleichen Baustil sind dort zu finden.




Der jüngere Hafenteil mit seinen bunten Häusern ist auch ganz ansehnlich.


Die Cafés haben noch geschlossen aber wir finden einen Supermarkt, in dem wir uns versorgen. Frischen Kaffee aus dem Automaten gibt es dort auch. Direkt gegenüber vom Supermarkt setzten wir uns am Landavegur auf ein Mäuerchen und genießen das Frühstück in der Sonne.

Den alten Friedhof nebenan sehen wir uns etwas genauer an.





Wir schlendern durch die Hafenstadt, ehe wir um 13:00 wieder an Board sein müssen. 1/3 der Strecke liegt noch vor uns und die bekommen wir bis morgen früh sicherlich auch noch gut rum.





Auf dem Weg zum Basalt Obelisken Kongaminnið, der im Jahr 1882 zu Ehren des Besuches des dänischen Königs Christian IX's 1874 aufgestellt wurde, kommen wir an einem Trimm-Dich Platz vorbei.


Vom Obelisken hat man einen schönen Blick auf Tórshavn und Umgebung. Dort treffen wir Mark & Renate aus Krefeld, die auch mit ihrem Landy unterwegs nach Island sind.



Auf dem Weg zur Norröna besichtigen wir noch das alte Fort Skansin. Die beiden britischen Kanonen sind die Überreste der Besatzungsmacht des 2. Weltkrieges. Die Grundmauern des Forts stammen schon aus dem Jahre 1580.





Kurz bevor wir an Bord gehen entdecke ich im Terminal einen WiFi Zugangspunkt und kann den Blog aktualisieren.

Die Fahrt durch die Inselgruppe der Färöer ist recht imposant und die Sonne verwöhnt uns an Deck.




Der Kapitän vermeldet ruhige See und Wind aus südöstlicher Richtung schiebt den Kahn weiter nach Island.



Tag 6


So richtiges Islandwetter erwartet uns am Morgen.


Nach dem Ausschiffen werden wir für die nächsten Tage einkaufen und der Blick in die Wetterapp wird die Fahrtrichtung entscheiden.

Wir fahren wie geplant von Egilsstadir die 94 Richtung Norden nach Borgarfjörður.




Auf dem Navi sieht der Ort viel größer aus als er in Wirklichkeit ist. Wir laufen über den Campingplatz und erklimmen den Elfenfelsen. Die Sonnenstrahlen verwöhnen uns und erlauben das eine oder andere Foto.




Auf dem Weg zum ÁLFACAFÉ erspähen wir eine Trockenfischanlage und beim näheren Betrachten ist diese auch deutlich zu riechen.




Nach der Sightseeing Tour fahren wir ein paar Kilometer zurück und biegen auf die 944 und 917 ab, um bei Fossvellir die Möglichkeit zu erkunden, quer durch das Smörfjöll zu fahren. An dieser Stelle ist es allerdings nicht möglich und es geht weiter Richtung Norden.
Ab Ketilsstadir schraubt sich die Passstraße Hlíðarvegur mit 12 bzw. 15% Steigung in die Höhe und die Wolken verhindern leider einen grandiosen Ausblick.

Nach einer kleinen Ehrenrunde um eine Meeresbucht lassen wir den heutigen Tag auf dem Campingplatz von Vopnafjörður ausklingen. Dieser ist im Ort gut ausgeschildert.



Ab 21:00 Uhr soll die Sonne scheinen aber dem ist leider nicht so. Es regnet und so sind wir alle früh in den warmen Kojen verschwunden.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-1-29017912


Tag 7


Die Nacht ist früh zu Ende und die Dachzelte werden trocken eingepackt. Die Toastbrote erwärmen sich auf dem englischen Mitbringsel aber die Butter erweist sich bei den hiesigen Temperaturen als nicht so ganz streichwillig. Bei den kalten Klappstullen ist die Mühe ganz vergebens und die Butterstücke liegen verteilt auf dem Brot.


Abfahrt ist gegen 09:00 und es geht weiter Richtung Norden.




Wir suchen die Einstiegsstelle zu einem gestrichelten Track, den ich mir zu Hause schon auf der Karte angesehen hatte. Wir finden den Einstieg, passieren 2 Bauernhöfe und dann geht es los.

Nach ein paar Kilometern werden Differentialsperre und Untersetzung benötigt um das Gelände zu bezwingen. Durch den vielen Regen sind ein paar feuchte Passagen zu bezwingen, die es in sich haben. Dann steckt ein Landy in der Mocke fest und mit dem Bergeseil ziehen wir den Havarierten aus dem Morast.


Es geht weiter.


Langsam aber sicher gewinnen wir an Höhe und manövrieren uns durch recht große "Murmelfelder". Ein paar felsige Treppenstufen sind auch dabei und so vergeht Stunde um Stunde für eine Strecke von 16 km.

An der Kreuzung mitten im Nichts machen wir Mittagspause. Der kalte Wind lädt nicht zum langen Verweilen ein und wir haben die Möglichkeit, 25 km oder 41 km zu einer befestigten Straße zu kommen. Wir entscheiden uns für die kürzere Variante.



Alsbald überwinden wir ein Wasserrohr, welches quer über die Straße führt, um einen Fluss zu bändigen. Am nächsten Fluss ist dann aber Schluss. Wir kommen mit den Landys einfach nicht die Böschung hoch.




Es geht ein paar Meter zurück und wir wenden an einer Weggabelung. Also geht es die gleiche Strecke zurück aber dann geht auf einmal nichts mehr. Ein Landy hat sich nach einer Flussdurchquerung am extrem aufgeweichten Hang eingegraben und kommt aus eigenen Kräften nicht mehr frei.

Wir verfüllen die Furchen mit Felsen und Erde. Mit Hilfe eines Bergseiles am vorausfahrenden Landy bekommen wir den A/T Bereiften nach ein paar Versuchen frei.

Im aufkommenden Sonnenlicht wirkt die Strecke auf der Rückfahrt ganz anders und nach geraumer Zeit sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Wir sind alle heilfroh und erleichtert, diese Strecke gemeistert zu haben.


Für heute haben wir genug Offroadstrecke gehabt und fahren zügig noch eine Stunde auf der gut ausgebauten 85. Die Nacht verbringen wir auf dem Jökulsárgljúfur/Ásbyrgi Campingplatz in der Hufeisenschlucht Ásbyrgi. Es regnet, während wir nach dem Abendessen gemütlich beisammensitzen.

Und an dieser Stelle viele Grüße aus Island an Clemens' Papa.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-outdoor/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-2-29038965


Tag 8



Heute früh kommt die Standheizung zum Einsatz, bevor wir uns aus den Schlafsäcken herausschälen. Obwohl die Sonne scheint ist es draußen noch empfindlich frisch.


Ganz besonders hat es Clemens und Maike im Dachzelt getroffen. Das Zelt ist doch glatt vereist und Clemens bringt ein Beweisstück zum Frühstückstisch mit.



Wir alle stellen die Tische in die Sonne und genießen den sonnigen Tag. Der Ausblick auf den Rand der Hufeisenschlucht Ásbyrgi ist einfach nur genial.


Die Dachzelte brauchen heute etwas mehr Zeit um in der Sonne zu trocknen. Damit wir dann an der Tankstelle mit der einen Säule nicht noch mehr Zeit vertrödeln, fahren zwei Landys schon los, tanken und warten an der N1.

Unser erstes Ziel liegt keine halbe Stunde entfernt. Über die 862 erreichen wir den nahe gelegenen Jökulsárgljúfur-Nationalpark und eine kleine Wanderung Richtung Raudhólar, dem höchsten Berg im Umkreis, steht an.



Der Weg von der 862 zum und weiter vom Wanderparkplatz ist gut beschildert. Unsere Landys sind nach den beiden Tagen auf der Insel schon gut eingesaut und geben ein prächtiges Bild ab.


Wir wandern in nördliche Richtung durch die Felsformationen. Gutes Schuhwerk ist hier einfach notwendig, da wir über viele Felsen klettern dürfen.





Hinter jeder Ecke belohnt uns die Natur von Neuem mit einer grandiosen Aussicht. Vor der als Kirkjan bekannten Felsformation sind zwei Location Scouts unterwegs auf der Suche nach Drehorten für Filmprojekte. Da sind sie hier genau richtig.







Wir verlassen das Wandergebiet und fahren weiter Richtung Süden. Ab hier ist der Weg bis zum Dettifoss nur für 4x4 Fahrzeuge freigegeben.



Das wird aber wohl nur noch 2-3 Jahre so sein, denn der Ausbau der 862 schreitet immer weiter voran. Riesige Baugeräte räumen die obere Bodenschicht zur Seite und machen Platz für eine Nord-Süd Magistrale, um den Bussen und Touristenmassen den Weg zwischen 85 und 1 zu ebnen.


Die Narben in der Natur sind auch in Google Maps zu sehen. Die breite braune Spur ist die Neubautrasse, die helle Spur markiert die alte 862, die ich in den Jahren 2011 und 2015 gefahren bin.


Ich möchte an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass die Isländer die Ränder der neuen Magistrale wieder sehr schön renaturieren und den Mutterboden bis zu  deren Rändern hochziehen. In wenigen Jahren wird keiner mehr die Baumaßnahmen erahnen können.

Der Parkplatz am Dettifoss ist gar nicht so voll. PKW und Camper sind von den Bussen getrennt und so macht sich unsere kleine Truppe auf den Weg zu Europas leistungsstärkstem Wasserfall. Zu Fuß kommen wir ganz schön nah dran und die Massen an Wasser, die sich talwärts stürzen, sind wirklich beeindruckend.



Der weitere Weg führt zu eine Aussichtsplattform, die einen die gewaltigen Ausmaße begreifen lassen.


Aber auch hier dürfen wir die gleichen Beobachtungen machen wie an anderen touristischen Highlights. Absperrungen finden leider immer weniger Beachtung und die fotografische Selbstdarstellung in den sozialen Medien scheint wichtiger zu sein als die empfindliche Natur zu schonen. Eine sehr bedauerliche Entwicklung.


Über einen kurzen Zwischenstopp im Kraftwerksgebiet Krafla geben wir unseren Atemorganen an den Solfatarenfeldern Hverir für heute den Rest. Ganz üble Schwefeldünste kommen dort aus dem Erdboden und es blubbert an vielen Stellen.




Dann steuern wir zum Tagesausklang den Campingplatz HLÍÐ an. Der bekommt aber deutliche Abzüge in der B-Note, da Fahrzeuge nicht mehr auf den so schön terrassierten Wiesen stehen dürfen. Es ist gar nicht so leicht eine schöne Stelle für uns zu finden aber ganz am Ende vom Campingplatz werden wir dann doch fündig. Die sauberen Sanitärgebäude in unmittelbarer Nähe stimmen uns dann wieder etwas positiver. Das Kochen heute Abend ist erneut eine Herausforderung, da die starken Winde den Flammen arg zusetzen.





Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-3-29040207


Tag 9


Heute Nacht hat es geregnet und der frühe Morgenwind hat alle Dachzelte und Markisen schon vor dem Frühstück getrocknet. Dummerweise hat er seine Richtung gedreht und nun fliegen die Frühstücksstullen vom Teller.

Unser erstes Tageshighlight ist in unmittelbarer Nähe vom Campingplatz und von der 848 biegen wir nach Dimmuborgir ab. Der Parkplatz ist groß aber noch leer und so begegnen uns nur sehr wenig Touristen auf den Wegen.

Die Felsformationen sind sehr imposant und wir können ungestört ein paar Fotos machen. Auch lassen uns die Elfen und Trolle in Ruhe gewähren, nutzen diese doch gemäß der isländischen Mythologie die Felsen als Unterkunft. Aber hin und wieder fühlen wir uns doch beobachtet.






Dann führt uns der gelbe Wanderweg Richtung Tuffring Hverfjall. Der Parkplatz ist leer und ich frage mich, warum wir nicht bis direkt vor den Tuffring gefahren sind?



Zusammen mit Silvia, Maike und Clemens besteige ich den Hferfjall . Diesen Kratertypen gibt es nur sehr selten auf der ganzen Erde und ist somit fast einzigartig. Auf unserer Route durch das lockere Material liegt der steilste Aufstieg aber der Zickzack Weg weiter oben macht es ganz erträglich, die ca. 140 Höhenmeter zu bezwingen. Der Wind bläst ordentlich und oben angekommen bietet sich ein toller Ausblick.



Der Abstieg und der Rückweg finden ohne Wind statt und unten angekommen macht der Mückensee seinem Namen alle Ehre. Elende Plagegeister!

Der Parkplatz ist nun auch rappelvoll und Busladungen von Menschen durchströmen den Park. Ob das den Elfen und Trollen wohl schmeckt? Wir stärken uns mit einem leckeren und heißen Kakao und fahren zum nächsten Höhepunkt der Reise.

Am Goðafoss wimmelt es nicht so sehr von Touristen und ein wenig Sonne taucht die Landschaft in ein mystisches Licht.



Nach so viel Natur und Landschaft wird es Zeit einen neuen Fokus zu setzen. Es geht 14 km weiter auf gut ausgebauter Straße und wir besuchen das an der 85 gelegene Ystafell Transportation Museum. Das Museumsschild ist von der Landstraße aus gut zu erkennen und die vor dem Eingangsgebäude geparkten Fahrzeuge lassen unschwer den Charakter des Museums erkennen. Wir parken unsere Landys in Reih und Glied und erregen dadurch die Aufmerksamkeit des Betreibers, noch ehe wir die Schwelle zum Museum betreten haben. Wir werden zum museumseigenen Fotomotiv und gehören nun quasi mit dazu: "Þetta er dásamlega falleg sjón."


Alle hier ausgestellten Fahrzeuge sind auf Island gefahren und werden im Sommer den Besuchern zugänglich gemacht. Zwei große Hallen und eine ausgedehnte Werkstatt zeigen die Exponate. Während der Wintermonate werden die Projekte restauriert und es ist sehr schön anzusehen, wie die Fahrzeuge danach in neuem Glanz erstrahlen. Die Zündschlüssel stecken aber es ist kein Platz zum Rausfahren da.



Einfach unglaublich, wie viele original Ersatzteile in den Regalen lagern.




Auch ein uraltes Blaupunkt Radio sehe ich im Regal.


Mann und Frau können sich gar nicht genug satt sehen und der Ford 20 M erinnert mich an den 12 M von meinem Vater.



Das Außengelände ist auch sehr sehenswert aber einige Fahrzeuge haben wohl keinerlei Überlebenschance mehr und ihnen wird sicherlich nie der Projektstatus zu teil.




Wir verabschieden uns und fahren weiter nach Dalvik. Der örtliche Campingplatz ist nicht der Brüller aber in 4,5 km Entfernung an der 805 liegt das Húsabakki Guesthouse mit Campingplatz. Dort ist gar nichts los und wir dürfen sogar auf der Wiese stehen und die nachmittägliche Sonne verwöhnt uns mit ihrem wärmenden Strahlen. Die angrenzenden Berge sind leicht mit Schnee gepudert. Der saubere und warme Sanitärbereich liegt im Untergeschoss des angrenzenden Gebäudes und die Mannschaftsdusche verwöhnt uns mit richtig heißem Wasser.


Mal sehen, wann jemand zum Kassieren vorbei kommt. Laut Hinweis im Hauptgebäude soll jemand abends oder morgens vorbei kommen.

Es kommt niemand zum Kassieren, obwohl es so an der Eingangstür zum Guesthouse angeschlagen ist. Also habe ich die dort aufgeschriebene Telefonnummer angerufen. Mein Gegenüber klang etwas verschlafen und wollte auch nicht wirklich zum Campingplatz kommen. Er meinte: "Wenn keiner vor Ort ist, müsst ihr auch nichts bezahlen."


Ich habe mich herzlich bedankt und 30 Minuten später sind wir Richtung Siglufjörður unterwegs. Hätte ich am Telefon erwähnen sollen, dass wir 8 Personen sind?



Siglufjördur ist mittlerweile durch 2 Straßentunnel erreichbar und somit im Winter nicht mehr durch die Schneemassen von der Umwelt abgeschnitten. Es ist nicht nur für sein Hering Museum bekannt. Der ganze Ort diente als Filmkulisse für den mehrteiligen, isländischen TV-Krimi "Trapped - Gefangen in Island". Aber auch die MS Norröna spielt im Hafen von Seyðisfjörður eine große Rolle und der Zuschauer hat den Eindruck, der Film spielt in Seyðisfjörður. Aber in Wirklichkeit wurden fast alle Filmszenen in Siglufjördur gedreht und der ganz Ort hat praktisch mitgespielt.

Heute ist der 1. September und für das Hering Museum gelten neue Öffnungszeiten: wir sind 3 Stunden zu früh. Also schlendern wir durch den Ort, vorbei an Sigló Hótel, Campingplatz, Hafen, Polizeiwache (auch aus dem Krimi) zum Fischereihafen.













Das Siglufjörður heute so fein rausgeputzt aussieht, verdankt die Stadt einem privaten Investor. Der Isländer Róbert Guðfinnsson hat sein Geld mit Fischerei und Aquakultur im Ausland verdient und in "seine" Stadt mehre zig Millionen Euro investiert.






Von den einst unzähligen Stegen in der Bucht ist heute nur noch ein einziger Zeitzeuge übriggeblieben. Die Bilder am Hering Museum zeugen von der Aktivität zu Hochzeiten der Heringindustrie in Siglufjörður und dem wuseligen Treiben an und auf den Stegen.


Wir verlassen die Nordküste Islands über die 76 gegen den Uhrzeigersinn und machen uns bereit für den Einstieg in das Hochland. Dem Verpflegungs- und Tankstopp in Varmahlíð folgt eine kurze Strecke auf der 752, bevor wir kurz nach Hóll auf die Piste 755 nach Südwesten abbiegen. Es geht zuerst sehr malerisch an einem Flusslauf entlang und dann hinauf auf eine felsige Ebene. Der blaue Himmel wetteifert mit den dunklen Regenwolken und ein Regenbogen folgt auf den Nächsten.


Bei der Spritztour von Clemens und Maike wurde ich im Straßenrand (für die Fotos) hockend doch glatt übersehen. Ich bin nicht sehr nass geworden und die Freude der Beiden ist ihnen ins Gesicht geschrieben.



An einer Wegkreuzung biegen wir nach links ab, ignorieren das Hinweisschild zur 35 und folgen der vom Navi vorgeschlagenen, kürzeren Strecke. Neben ein paar "Hochgeschwindigkeitspassagen" locken auch ein paar Flussdurchquerungen, ehe wir vor unserem heutigen Ziel auf die 35 stoßen. Diese Piste ist erneut in einem miserablen Zustand, so wie ich ihn bereits 2011 genießen durfte.

Bei heftigem Sturm, Regen und gelegentlich auch Schneetreiben erreichen wir den Campingplatz bei der Hveravellir Mountain Lodge.




Benny geht es gesundheitlich nicht wirklich gut und so beschließen die beiden, die Nacht in der Hütte zu verbringen. Auch Clemens und Maike schlafen heute mal nicht im Dachzelt sondern aktivieren die Notschlafgelegenheit für solche stürmischen Verhältnisse im Landy.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-5-29233775


Tag 11


Der Sturm hat sich gelegt und die Sonne geht früh bei einer Temperatur von 2,7° C auf.


Wer sich ein aktuelles Bild von der Situation vor Ort machen möchte kann dies über die dortige Webcam machen: http://hveravellir.is/live-camera/

Auch an diesem Ort ist die thermale Energie sichtbar und hebt sich früh am Morgen gegen den dunklen Himmel ab. Die ersten beiden tapferen Biker satteln schon die Packtaschen.


Clemens und Maike nutzen auch die frühen Sonnenstrahlen um etwas Wärme an die Schlafsäcke zu lassen.


Zu uns haben sich in der Nacht noch zwei weitere Camper gesellt aber bei denen rührt sich noch nichts.


Unsere Hüttenschläfer gesellen sich etwas später zu der Gruppe, da das Frühstück erst ab 08:00 gereicht wird. Martina hat heute Geburtstag und es gibt ein Ständchen zu Ihrem Jubeltag. Benny war heute Nacht in der Hütte besser aufgehoben als im Dachzelt aber er ist noch nicht über den Berg.

Für Martina gibt es heute eine ganz besondere Geburtstagsetappe. Ich habe eine gestrichelte Linie parallel zur 35 herausgesucht aber eben über diese 35 müssen wir leider erst noch ein paar Kilometer anreisen.

Ein Schlagloch folgt auf das Andere aber dann ist es endlich geschafft und wir biegen nach links auf die F347 ab.



Beim Kerlingarfjöll Mountain Resort beginnt unsere 4x4 Strecke.



Der Einstieg ist gut markiert und das Tagesziel soll der Geysir sein. Wie lange wir für diese Etappe brauchen werden ist schwer vorhersagbar aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit. Martina erwartet außer uns keine weiteren Geburtstagsgäste.


Die traumhafte Strecke führt uns durch das Hinterland von Island. Über Felsen und Lavafelder, durch schwarze Sandpassagen und Furten, vorbei an knallig grünen Moosen und Flechten und etwas Neuschnee der vergangenen Nacht. Bergauf und bergab.











Heute sind auch ein paar Furten dabei und alles ist machbar. Vor jeder größeren Furt steht noch ein Hinweisschild, damit sich die Fahrer erneut mit den Fragestellungen und möglichen Gefahren vor der Fahrt durch den Fluss vertraut machen.


Neben den kleinen und überschaubaren Furten kommen wir an eine etwas längere Flussdurchquerung. Der 4x4 Club, der diesen Track betreut, hat die zunehmende Route durch den Fluss mit Stangen im Halbkreis markiert. In diesem Fall ist also nicht der direkte Weg zum anderen Ufer der Richtige, sondern im Halbkreis möglichst nah an den Stangen vorbei zu fahren.

Ich lege die Differentialsperre & Untersetzung ein und fahre im 2. Gang rechts entlang der Stangen zur anderen Uferseite. Über Funk geben wir den Anderen über Wassertiefe, Bodenbeschaffenheit und etwaige Felsbrocken im Wasser Bescheid.


Am anderen Ufer angekommen lege ich mich auf die Lauer.





Alle vier Landys kommen souverän auf der anderen Flussseite an und die Fahrt geht weiter.


Martina ist von Ihrem Geburtstagsgeschenk total begeistert und lädt unterwegs im Nirgendwo zu einer leckeren Geburtstagsschokoladentorte ein.





Nach 8 Stunden und 130 km erreichen wir wieder asphaltierten Belag unter den Reifen und fahren fast geräuschlos noch ein gutes Stündchen bis zum Camping Geysir.

Wir schmeißen die Gas- und Petroleumbrenner an und brutzeln sehr zügig das Nachtessen nach diesem anstregenden Tag.



Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-6-29235836


Tag 12


Die Höhepunkte des heutigen Tages: Strokkur/Geysir, Gullfoss und Háifoss.

Mann und Frau sind gut beraten, dem Strokkur zeitig die Aufwartung zu machen um ein Bild ohne Heerscharen von Touristen machen zu können. Ab 10:00 ergießen sich ganze Busladungen von Menschen, belagern die Zebrastreifen und ein Durchkommen ist fast unmöglich.

Auch die Anzahl der Camper scheint mir in den letzten 3 Jahren exponentiell gestiegen zu sein. So viele Dacia Duster / Suzuki Jimny mit oder ohne Dachzelt, VW T5/6 Allrad und Mini-Vans habe ich noch nicht gesehen. Diese hinterlassen tiefe Spuren in den aufgeweichten Böden der Campingplätze des diesjährigen Regensommers.

Wir sind zeitig auf und genießen den Strokkur in Ruhe.



Aber auch der Parkplatz am Gullfoss ist gewachsen und ein großes Gebäude mit Shop und Restaurant ist bzw. wird errichtet. Durch die Nähe der Ringstraße ist mächtig was los. Für meinen Geschmack etwas zu viel.



Wir entfliehen dem Trubel und machen uns auf den Weg zum Háifoss. Schon alleine die von uns ausgewählte Strecke über die 349 und der 332 von Nordwesten her, hindert viele Leihwagen daran sich den dritthöchsten Wasserfall Islands anzusehen. 122 Meter stürzt das Wasser von der Felskante in die Schlucht.

Auf dem Weg sind ein paar Flüsse zu durchqueren und eine gewisse Erfahrung hat sich in unserer Reisegruppe verbreitet.



Ein paar Kilometer vor dem Ende der 332 geht es rechts ab zum Parkplatz. Ich packe mein Teleobjektiv und Stativ ein und möchte gerne ein paar knackscharfe Fotos von dem Háifoss machen.

Leider spielt die Sonne nicht ganz mit und versteckt sich meistens hinter den Wolken.



Andachtsvoll steht unsere Reisegruppe am Abgrund und staunt, wie prächtig auch dieses Naturschauspiel ist.



Für heute verlassen wir die üblen Pisten und rollen über schöne glatte Straßen bis nach Hvolsvöllur, das uns als Tank- und Verpflegungsstopp dient. Dann sind es nur noch wenige Kilometer bis Campingplatz Hamragarðar, wo wir uns für die kommende Nacht einrichten.

Hamragarðar platzt vollkommen aus den Nähten, denn Camper ohne Allradantrieb und entsprechende Reifen trauen sich nicht auf die Grünfläche. Zu tief sind die schlammigen Furchen am Übergang von Asphalt zu Wiese. Diese selbst ist trocken und nach etwas hin und her stellen wir uns alle auf eine kleine und ebene Anhöhe direkt vor den Wasserfall Gljúfrabúi.


Das Erklimmen der Steine vor dem Wasserfall ist mittlerweile nicht mehr möglich und so bleibt den Allermeisten der tiefe Blick in die Schlucht verborgen.



Tag 13


In der Nacht war es mitunter ganz schön stürmisch und heute früh regnet es. Das Wetter soll heute auch nicht wirklich besser werden und so ändern wir unseren ursprünglichen Plan und sehen uns etwas im Süden von Island um. Das eigentliche Ziel läuft uns nicht davon und wir werden den morgigen Sonnentag dann dementsprechend nutzen.

Vom Campingplatz ist der Seljalandsfoss in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Die allerbeste Zeit für Fotos ist der späte Nachmittag, sobald die Sonne im Westen steht und den Wasserfall so richtig ausleuchtet. Heute scheint aber keine Sonne und da können wir dem Seljalandsfoss auch am Morgen unsere Aufwartung machen.



Das Skogar Museum ist unser nächster Anlaufpunkt und bietet außen und innen viel Ansehnliches. Insbesondere die Technikabteilung zu Telefonie und Funk auf Island finde ich sehr interessant. Shop und Café bieten die üblichen Kleinigkeiten an.









Aus dem täglichen Leben ist u.a. eine Sattlerei aufgebaut und zeitgenössische Fahrzeuge vervollständigen die Ausstellung.





Entfernt am Horizont über dem Meer wird es heller und wir fahren weiter Richtung Vik. Das abgestürzte DC-3 Flugzeug bzw. was davon übrig geblieben ist kann nicht mehr mit dem eigenen Fahrzeug angefahren werden. Direkt an der Ringstraße 1 ist ein großer Parkplatz neu errichtet worden und von dort geht es nur noch zu Fuß weiter.

Da das Wetter nun wirklich besser wird lohnt der Abstecher zum Vogelfelsen Dyrhólaey. Der Weg dorthin ist als 4x4 Piste deklariert und ausgeschildert aber diverse Leihwagen und einheimische Buschauffeure finden trotzdem den Weg nach oben. Auch schert sich nicht mehr jeder Tourist um die aufgestellten Absperrungen und muss unbedingt für ein inszeniertes Foto in den sozialen Netzwerken auf der Natur herumtrampeln oder sich am Abgrund postieren.




Bevor wir uns auf den Rückweg machen, wollen wir noch den Reynisfjara Strand ansehen. Über die 215 geht es direkt von der Ringstraße 1 zum Strand. Als wir den übervollen Parkplatz am Ende der 215 erreichen kehren wir direkt um. Einfach zu viele Menschen wollen den schwarzen Sandstrand sehen.


Einen Blick auf den Gletscher Sólheimajökull genießen wir aus sicherer Entfernung. Die 221 wurde dazu weiter ausgebaut und ein großer Parkplatz nimmt Hunderte von Fahrzeugen auf.




Der Skógafoss liegt auf der Rückfahrt nicht mehr in den Wolken und wir halten kurz.



Auf der Suche nach einem gescheiten Campingplatz landen wir schließlich in Hvolsvöllur und hier beginnt das Drama der kommenden Nacht.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-8-29303228

Tag 14


Was für eine beschissene Nacht! Ein Dauercamper konnte in mehreren Anläufen nicht dazu bewogen werden, die Lautstärke seiner Musik auf ein schlaftaugliches Mass zu reduzieren. Ein Nachtgast hat alle Stromkabel gekappt aber ohne Wirkung und so haben wir um 01:00 die Markise eingerollt und den Landy außerhalb der Dezibel Zone geparkt.

Mit Sonnenschein und Bodenfrost sind wir dann früh raus aus den Federn um die Herjólfur Autofähre nach Heimaey zu bekommen.












Das Einpacken von Dachzelten und Markisen war wegen der Eisbildung etwas problematisch. Um 09:45 sind alle Friends auf der Fähre und setzen von einer großen Insel zu einer kleineren Insel über. Die Landys bleiben am Parkplatz in Landeyjahöfn zurück. Die Tickets hatte ich am Abend vorher im Internet bestellt und bekomme diese unter Angabe der Buchungsnummer am Check-in ausgedruckt.


Die Überfahrt dauert nur 35 Minuten und wir genießen den Sonnenschein und die überwältigende Einfahrt in den Hafen von Heimaey.






Im Hafen herrscht geschäftiges Treiben und Container mit gefrorenem Fisch aus den beiden größeren Betrieben werden direkt nach Europa verschifft. Die Fanggründe in dieser Region sind sehr ergiebig.



Der Eldfell Vulkanausbruch im Januar 1973 ist meine erste Erinnerung an Island und nun stehe ich vor der erkalteten Lava und dem erloschenen Schlund. 6 Monate hat der Vulkan gewütet und einen Großteil der Insel unter Asche begraben, hunderte von Häusern zerstört und auch fast den Hafen verstopft. Nur durch den enormen Einsatz an Mann, Material und Wasser war es gelungen den Lavazustrom in den Hafen zu stoppen.

Die verschütteten Häuser sind unter einer bis zu 18 Meter dicken Lavaschicht begraben und Steintafeln und Holzkreuze erinnern an die Gebäude und Straßenzüge.




Um das ganze Ausmaß und die Dramatik zu begreifen, erklimmen Maike, Clemens, Silvia und ich den zweiten Kraterrand auf dieser Reise.





Einfach unglaublich, diese Mengen an Lava und wie knapp diese vor dem so lebenswichtigen Hafen gestoppt werden konnte.

Anhand in der Stadt aufgestellter Schautafeln kann der Besucher sich ein Bild davon machen, wie tief Häuser und ganze Straßenzüge in der Asche gesteckt haben.


Voll der Eindrücke und satt von einem leckeren Mittagessen schlendern wir zum Hafen runter. Platz für Kaffee und Kuchen scheint aber noch zu sein.


Um 16:30 verlassen wir Heimaey. Was für ein wunderschöner Tag.





Nach der Ankunft im Hafen verlassen wir die Fähre. Wir wollen noch ein paar Kilometer abreißen und fahren über die Ringstraße nach Kirkjubæjarklaustur. Den dortigen Campingplatz habe ich in sehr guter Erinnerung und wir werden nicht enttäuscht. Großzügig stehen wir auf einer (noch) menschenleeren Wiese und bauen in Ruhe unser Equipment auf.

Der Systrafoss mit Systravatn liegen in unmittelbarer Nähe und sind ein lohnenswertes Wanderziel. Aber nur Silvia folgt deren Ruf während die Anderen auf der Wiese anhängen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen in vertrauter Runde verschwinden wir in den Schlafsäcken und denken schon an das nächste Highlight. Es sind ja nur 125 km auf der Ringstraße bis dorthin.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-9-29332891


Tag 15


Die Nacht war schön ruhig, nachdem sich alle kleinen Mini-Camper auf dem Platz eingefunden hatten. Es ist ein sehr skurriles Bild, wenn aufgedonnerte Modepüppchen aus den Campern steigen und über den Platz flanieren. Das passt so gar nicht in das Camper Bild.

Zum Frühstück haben wir heute wieder eine lange Tafel gebildet und die Eier brutzeln in gleich mehreren Pfannen. Wir lassen uns beim Frühstück viel Zeit und planen heute Abend erneut hier zu stehen.



Am Ortsausgang gibt es zwei Tankstellen und da die Tanks fast leer sind, wird wieder vollgetankt. Dann rollen wir die Ringstraße 1 im Konvoi nach Osten für gut 100 Minuten. Die Landschaft wechselt ihr Aussehen. Oft sehr grün, noch öfter braun, schwarz und grau. Die Lava- und Ascheformationen sind sehr vielfältig und nehmen zum Teil riesige Ausmaße an.

Die Anzahl der einspurigen Brücken nimmt deutlich zu. Ebenso die Anzahl der Straßen- und Brückenbauarbeiten. Auf der Fahrerseite kommen dann auch endlich die Ausläufer der Gletscher in Sicht und wir erreichen Jökulsárlón.







In der Lagune treiben die vom Gletscher abgebrochenen Eisstücke wie kleine Eisberge. Hin und wieder dreht sich auch einer von ihnen. Manche finden den Weg aus der Lagune unter der Brücke hindurch, hinaus ins Meer.

Auf der Rückfahrt halten wir an der kleineren Lagune Fjallsárlón ca. 10 km westlich von Jökulsárlón. Die weitere Rückfahrt nach Kirkjubæjarklaustur verläuft unspektakulär, mal angesehen von dem Kieselstein aus dem LKW Reifen, der auf der Frontscheibe von meinem und Clemens'/Maike's Landy einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Mit Streifen von Gewebeklebeband werden die Scheiben von innen und außen fixiert, damit die Risse nicht größer werden und auch kein Dreck in die Löcher und Ritzen eindringt.


In Kirkjubæjarklaustur gehen wir im Supermarkt einkaufen, ehe wir wieder auf unseren Plätzen auf dem Campingplatz stehen. Es ist noch früh und Clemens, Maike, Silvia und ich packen die Badesachen und gehen zu Fuß in das Schwimmbad beim Sportcenter. Nach ein paar sportlichen Zügen im Schwimmbecken erholen wir uns im Hot Pot. Der für Kinder hat eine Temperatur von 32 - 36 °C, der für Erwachsene von 36 - 40°C.

Frisch geduscht und mit geföhnten Haaren schlendern wir zurück zum Campingplatz. Ein leckeres Abendessen wird zubereitet, Bier und Wein machen die Runde und auch die Flasche Killepitsch aus Düsseldorf darf nicht fehlen. Satt und zufrieden geht es in die Falle.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-10-29336866


Tag 16


Und wieder einmal war die Wettervorhersage für die Katz. Es nieselt und regnet am Morgen. Zum Glück hatten wir die Markise und Seitenwand gestern Abend schon trocken eingepackt.


Also klappen wir den Lattenrost hoch und bereiten das Frühstück im Landy. Mit dem erweiterten Ausbau von Landy-Ausbau.de hat jetzt jedes Ding seinen Platz und 2 Personen können ganz gemütlich sitzen.

Erneut führt uns der erste Weg zur Tankstelle, denn wir wollen mit vollen Tanks ins isländische Hochland. Da es Benny immer noch nicht so gut geht, verzichte ich auf einen etwas extremeren Einstieg und wir fahren relativ gemütlich über die 208/F208/F224 (5 to Beschränkung auf der Brücke nach dem Abzweig von der Ringstraße 1) nach Landmannalaugar.


Es sind nicht so viele Leihwagen unterwegs wie ich befürchtet habe und wir kommen gut voran. Im zwischenzeitlich aufkommenden Nebel auf dem schwarzen Untergrund kommt das Gefühl von schwarz/weiss Fernsehen auf. Im zweiten Abschnitt der F208 sind dann doch diverse Flüsschen zu durchfahren. Die Rangerin traut uns dies mehr zu als den SUVs.


Nach den zwei letzten Furten kommen wir in Landmannalaugar an. Nur wenige Zelte stehen auf dem Boden und das sonst so typische Bild mit all den bunten Punkten kommt nicht auf.



Trotz starkem Wind und etwas Regen gehen wir nach der Mittagspausenstärkung ein paar Meter. Nur ganz selten schaffen es ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken und unterstreichen das farbenfrohe Naturschauspiel.


Dann geht es über die F208 weiter, bis wir die 26/F26 erreichen: die Sprengisandúr. Diese extrem üble Wellblechpiste ist erneut in einem Landy untauglichen Zustand und wir und die Fahrzeuge werden ordentlich durchgeschüttelt.


Dirk bekommt das gar nicht gut und am Ziel bei der Nyidalur Hütte angekommen legt er sich gleich etwas hin. Benny und Martina nehmen auch hier ein Matratzenlager, was dem Gesundheitszustand von Benny geschuldet ist. Die Camper verstecken sich im Windschatten der Container auf dem befestigten Platz unterhalb der Hütte.



Nach dem Abendessen und Spülen im Landy verwöhnt uns die Natur noch mit einem wunderbaren Lichtspiel.


Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-11-29337765


Tag 17


Um kurz nach 10 geht es los und wir wollen zur Askja, genauer gesagt zum Campingplatz an der Dreki Hütte im Hochland. Vorher habe ich mit der Rangerin in der Nyidalur Hütte über die möglichen Strecken und deren Zustand gesprochen. Generell führt die F910 zur Askja und es gibt eine nördliche und eine südliche Variante. Wir planen die südliche Variante der F910 aber wollen vor den Schwemmsandgebieten wieder nördlich abbiegen. Die Rangerin sagte, dass bei abfließendem Gletscherwasser dort sogar die Markierungen im Sand versinken und das möchte ich uns dann doch nicht zumuten.

Nach 5 letzten Kilometern auf der F26 biegen wir nach einer Furt rechts auf die F910 ab.


Nach weiteren 27 km biegen wir dann auf den südlichen Streckenverlauf der F910 ab. Stunde um Stunde vergeht und wir kommen nicht wirklich voran. Die Rangerin sprach von 6-7 Stunden Fahrzeit bis zur Askja. Mal sehen.



Es gibt extrem felsige und steile Passagen und Differentialsperre und Untersetzung werden ständig gefordert. Die Ausblicke sind einzigartig und der Vatnajökull Gletscher thront mächtig auf den Bergen rechts von uns.






Auf dem Navi erscheinen konzentrierte Höhenlinien aber es ist kein Berg in Sicht. Ein kleiner Parkplatz lädt zum Verweilen ein. Wir nähern uns den vermeintlichen Höhenlinien zu Fuß und dann erkennen wir, warum wir keinen Berg sehen. Die Höhenlinien sind in dem Fall "Tiefenlinien" und ein Krater tut sich vor uns auf.



Irgendwann erreichen wir dann doch lehmigen Untergrund und das Fahren wird zum reinsten Vergnügen.



 An einer Gabelung biegen wir nach links ab und stehen nach ein paar weiteren Kilometern erneut vor einer schmalen und felsigen Passage. Wir sehen die Holzmarkierungen aber können kaum glauben, dass das der richtige Weg da vor uns ist.

Silvia geht zu Fuß voraus und gibt nach ein paar Minuten per Telefon Entwarnung. Die Kletterpassage ist nur wenige 100 Meter lang und machbar. Danach folgt fast ausschließlich graue und schwarze Sandpiste bis wir wieder auf den nördlichen Teil der F910 treffen. Weitere 10 km ist der Straßenverlauf extrem kurvenreich durch den schwarzen Sand, ehe sich die lange gerade Strecke anschließt.



Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir den Campingplatz an der Dreki Hütte und beschließen, die Nacht hier zu verbringen. Es klart auf und die Rangerin meint, dass morgen gute Sicht sein könnte.


Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-12-29357209


Tag 18


Was für ein toller Morgen an der Dreki Hütte! Blauer Himmel, Sonnenschein und kein Wind. Ideale Bedingungen um die Caldera und die "Hölle" zu sehen. Ich nutze die ruhige Morgenstunde und drehe eine Fotorunde durch das Camp.








Außer uns sind nur wenige Gäste da. Ein Paar in einem Toyota, Fahrradfahrer mit Zelten und ein paar Wanderer, die in der Hütte geschlafen haben.

Da Sonntag ist geht jedes Team seinen eigenen Bedürfnissen nach und wir verabreden uns um 11:30 zur Weiterfahrt. Nach den sehr anstrengenden Passagen der vergangenen Tage sehnt sich manch einer der Friends nach Ruhe und ist froh, nicht hinter dem Steuer sitzen zu müssen.

Silvia und ich machen uns als Erste auf den Weg zum Vikraborgir Parkplatz am Ende der F984. Die Straße führt durch grandiose Lava Landschaft und die Morgensonne tut ihr Übriges dazu bei, diesen Eindruck noch einmal zu verstärken.




Wir sind nicht das erste Fahrzeug am Parkplatz. Andere Wanderer haben sich bereits auf die insgesamt 6 km Strecke gemacht.


Der Weg zur "Hölle" ist gut gekennzeichnet und am Horizont markiert ein kleiner Hügel das Ziel der Wanderung. Jeder Schritt klingt so, als ob unter uns ein großer Hohlraum ist.



Wir gehen den kleinen Hügel herauf und sehen auf einen großen Öskuvatn See. Wir gehen noch ein Stück weiter und sehen die "Hölle".




Viti, ein kreisrunder, milchiger See, mit einer Temperatur zwischen 24 und 28°C. Dieser ist bei dem letzten Ausbruch entstanden. Der Boden rings um den Viti ist lehmig und bei jedem Schritt werden die Schuhe ein paar Gramm schwerer.

Auf dem Rückweg treffen wir auf Clemens, Maike, Benny und Martina, die sich diesen Ausblick auch nicht entgehen lassen wollen.


Gemütlich fahren wir vom Parkplatz zurück zur Dreki Hütte und nutzen den geringen Verkehr und das schöne Wetter für ein paar Fotostopps.




Pünktlich um 11:30 verlassen wir die Dreki Hütte. Wir machen uns über die F88 Richtung Norden auf und verlassen das Hochland. Die 90 km bis zum Asphalt der Ringstraße werden wohl wieder drei Stunden Zeit beanspruchen. Insbesondere Clemens freut sich auf die nun kommenden Furten, die von den Rangern nicht für kleine SUV's empfohlen sind.






Die beiden Furten an der Thorsteinsskáli Hütte sind keine große Herausforderung, die Farben der Natur sind es allerdings. Inmitten der Abgeschiedenheit ist auch hier ein Campingplatz zu finden.



Und dann kommen wir an die Furt, die die Spreu vom Weizen trennt. Eine Leine mit kleinen Wimpeln ist im Halbkreis gespannt und wir sollen möglichst dicht an dieser Leine entlangfahren.


Nur bei Benny und Martina hat das Wasser die Türdichtungen erreicht. Alle anderen Fahrzeuge sind trocken durch den Fluss gekommen. Ist Benny etwas zu weit links von der Leine durch das tiefere Wasser gefahren?


An der nächsten Furt liegt ein kleiner Wasserfall und schon wieder läutet die Motivklingel vom Fotoapparat.






Dann hat auch die Rumpelei auf der F88 ein Ende und wir schwenken für 30 km auf die Ringstraße 1 nach Westen. Auch hier ist augenscheinlich Herbst geworden. Der spärliche Hochlandbewuchs hat eine deutliche Farbveränderung von grün Richtung dunkelgelb erfahren. Waren wir denn so lange im Hochland unterwegs?

Am Reykjahlíð am Myvatn gehen wir einkaufen, ehe wir den Vogar Campingplatz aufsuchen. Hier dürfen wir auf dem Rasen stehen.



Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-13-29359826


Tag 19


Vorsicht vor den Lücken zwischen den Fahrzeugen. Ist diese breiter als 2,50 m zwängt sich abends/nachts noch ein Camper rein. Die Weißware scheint sich am Sardinendosencamping zu orientieren, so nah stehen die immer beisammen. Auch scheint eine ganz besondere Spezies der Camper darauf bedacht zu sein, spät am Abend zu kommen und früh am Morgen wieder unterwegs zu sein. Somit zahlen sie keine Campingplatzgebühren aber nutzen den vorhandenen Service trotzdem gerne. Ach ja, und dann sind da noch die Pickup Trucks mit den aufgesattelten Kabinen, die ihr Abwasser einfach so auf der Wiese entsorgen. Ein Ding der Unmöglichkeit!

Wir tingeln heute ganz gemütlich am Mývatn entlang ohne viel Strecke zu machen. Unser Tagesziel ist gerade einmal 90 km entfernt und es ist keine Eile geboten. Aber zuerst fahren wir zur Tankstelle, kippen den nun nicht mehr benötigten Diesel aus den Reservekanistern in die Tanks, machen die Tanks voll, kaufen noch etwas Brot und los geht es.

Über die 860 gelangen wir zu Grjótagjá. Die Grotten sind teilweise zugänglich und das warme Wasser lud in früheren Jahren zum Baden ein.



Dann lädt eine kleine, ausgeschilderte Wanderung bei Höfði ein. Von dem Hügel hat man eine schöne Aussicht auf den Mývatn.





Beim nächsten Stopp am Skútustaðagígar nerven mich die Mücken so sehr, dass ich meinen Anti-Mückenhut aus dem Landy hole.




Nach einem warmen Kakao im Souvenirladen geht es dann gemütlich weiter/zurück.

Der Campingplatz in Möðrudalur liegt an der F905 und nur wenige Kilometer von der Ringstraße entfernt. Die Piste ist bis dahin gut ausgebaut und wir erreichen ihn am frühen Nachmittag. Die Gebäude sind gegen die Kälte mit Grassoden isoliert und das ganze Ensemble fügt sich harmonisch in die Landschaft.







Nach dem Abendessen lassen wir im warmen Restaurant den Abend gemeinsam bei Bier, Wein und Whiskey ausklingen und unterhalten uns über das Erlebte der vergangenen Tage.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-14-29362591


Tag 20


Zum wirklich allerletzten Mal in diesem Urlaub nehmen wir heute Schotterpisten unter die Räder. Nicht ganz so extrem wie die vergangenen Tage, aber doch auch ganz schön.



Vom Campingplatz aus fahren wir noch ein kurzes Stück in Richtung Süden, bis die F905 weiter in das Hochland führt, aber wir Richtung Osten auf dem Möðrudalsleið bleiben.

Es ist jetzt schon später in der Saison und weitere Touristen begegnen uns nicht. An der F907 angekommen folgen wir deren Verlauf. Ich möchte nachsehen, ob der alte Bauernhof Sænautasel wirklich schon die Saison ausgeläutet hat oder wir doch noch in den Genuss dieser überaus leckeren Pfannkuchen kommen. Leider hat der Hof schon zu und uns bleibt nicht viel mehr als die Impression vor Ort einzufangen und mitzunehmen.




Am Ende der F907 fahren wir nach einem rechts-links Schwenk über die Brücke. Auf Google Maps ist ab hier keine Straße mehr eingetragen aber auf unseren Karten geht es über die 923/F923 weiter. Es geht durch ein grünes Tal südwärts, vorbei an ein paar Bauernhöfen und durch schöne Furten.



Wir treffen auf einen Landyfahrer, dem wir gestern schon in Möðrudalur zugewunken haben. Auch die Beiden werden morgen Nachmittag auf der Fähre sein und nehmen auf einer andere Route Abschied von der Insel.

Dann sind noch einmal Untersetzung und Differentialsperre gefragt, als uns der Weg senkrecht zu den Höhenlinien auf ein Plateau führt. Dort oben machen wir erst einmal Pause und genießen den Ausblick. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Asphaltband der 910, auf dem wir uns dann ganz leise mit unseren Gummisohlen fortbewegen.


Am Ende der 910 liegt Islands größtes Bauwerk, welches die Grundlage für den Strom im Aluminiumwerk liefert. Nach diesem regenreichen Sommer ist die Wanne voll und läuft über.






Das Bauwerk und die angrenzende Schlucht sind sehr imposant. Viele Kilometer wird das Wasser durch unterirdische Rohre bis zu den Generatoren geführt, wo die eigentliche Stromerzeugung stattfindet. Die 2018er Ansicht aus Google Maps scheint absichtlich mit altem Bildmaterial verändert worden zu sein, denn die Baustelle ist einem Stausee gewichen. Und das war auch schon vor 3 Jahren so.

Ich kann die Friends noch zu einer wirklich allerletzten Runde durch die Berge von Fljótsdalur  bewegen, ...




... ehe wir am Laugarfell einkehren und die Hot Pots und die warme Stube am Abend genießen. Die Dose Bier und das Glas Rotwein gibt es für jeweils 8 €. Zum Glück sind wenigstens die warmen Pools im Übernachtungspreis inbegriffen.



Neben uns ist noch eine Toyota Truppe aus der Schweiz am Laugarfell und mit Schweizer Präzision wird ein Allradler mit Hubdach ausgerichtet: vorne rechts auf einen Felsen, hinten links durch Luft abgelassen.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-outdoor/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-15-29494859


Tag 21


Die Sonne kitzelt durch das Hubdach und ein wahnsinnig toller Morgen empfängt uns. Der starke Wind in der Nacht hat die Markise getrocknet.




Wir lassen uns Zeit und genießen die Sonne. Die Dachzelte, Markisen und Planen werden für die Fährpassage schön trocken eingepackt und gegen 11:00 machen wir uns auf den Weg nach Egilsstaðir. Dort versorgen wir uns noch mit den leckeren Keksen und etwas Wasser für den Heimweg.

Jeder tingelt durch den Ort und versucht das Beste aus dem Nachmittag zu machen. Wir gönnen uns ein Softeis und können uns bei der vorhandenen Auswahl gar nicht für ein Topping entscheiden.



Die 93 nach Seyðisfjörður liegt ab der Passhöhe in dichtem Nebel und mit Kriechgeschwindigkeit geht es runter in den Fjord. Wir haben noch etwas Zeit und bummeln vor dem Einchecken durch den Ort.




Ab 17:00 geht es los und der Mann mit dem Messstab misst die Höhe von fragwürdigen Fahrzeugen nach.









Pünktlich um 20:00 Ortszeit legen wir ab.

An dieser Stelle gehen "Viele Grüße aus Island" an den fleißigen Blogleser Gerd im Schwarzwald.

Wikiloc GPS Track: https://de.wikiloc.com/routen-off-road/landys-friends-iceland-adventure-2018-stage-16-29495134


Tag 22


Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht auf See und einem sonnigen Vormittag sind wir um 15:00 erneut für einen Stopp auf den Färöer Inseln angekommen.










Ich melde mich dann am Samstag wieder, wenn wir in Dänemark angekommen sind.


Tag 23


Keine besonderen Vorkommnisse auf See.




Tag 24


Eine Stunde vor dem dänischen Hafen in Hirtshals haben wir schon Smartphoneverbindung zum Festland. Das Auschecken vom Car Deck 4 wird sich um 30 Minuten verzögern und somit müssen wir uns gar nicht beeilen.



Es stehen heute und morgen noch über 900 km auf dänischen und deutschen Autobahnen an und hoffentlich geht alles ohne Stau über die Bühne.

...

Unglaublich aber wahr: wir haben Dänemark, die A7, Elbtunnel und A1 ohne Stau bewältigt und nach einem leckeren Abendessen in Zur Moorhexe einen Stellplatz auf dem Campingpark Stürberg gefunden. Benny und Martina haben sich bei Hamburg ausgeklinkt und fahren weiter die A7 Richtung Heimat. Clemens und Maike fahren bis nach Hause durch. Beim Abendessen sind dann die beiden Neusser Landys von Helmut aus Bremen entdeckt worden. Die Landy-Welt ist doch irgendwie klein.


Tag 25


Es sind alle Friends zu Hause angekommen. Jetzt darf ich die Bilder der Spiegelreflexkamera sichten und den Blog nach und nach aktualisieren. Silvia kümmert sich um meine sprachlichen Ausrutscher, die der Smartphone Tastatur und dem kleinen Bildschirm während der Reise geschuldet sind. Es kann nur besser werden also schaut öfters mal wieder rein.

Wir (Benny, Bernd, Clemens, Dirk, Martina, Maike, Petra, Silvia) sagen "Danke für das Verfolgen unseres Abenteuers" und wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch bei mir/uns.