Samstag, 18. April 2015

Fahrwerkwechsel beim Mentor Mechanicus

Treffpunkt 9 Uhr und ich bin pünktlich! Nach eine knappen halben Stunde Fahrzeit durch die strahlende Frühjahrssonne und vorbei an den grünen Feldern und den dampfenden Kohlekraftwerken rolle ich durch das Tor. Ich bringe den Kuchen für den Nachmittag mit und mein Mentor hat die Brötchen fürs Frühstück besorgt.

Die Kamera habe ich ganz bewusst zu Hause gelassen, bin ich ja zum Arbeiten hier. Mein Arbeitsgerät: Defender 110 SW mit original Fahrwerk und 138.000 km auf der Uhr. Es poltert etwas und die Idee ist, dass alte Fahrwerk gegen ein fast Jungfräuliches 1:1 zu tauschen; Dämpfer und Federn rundherum.

Der Landy steht über der Grube und wir fangen hinten rechts an. Radschrauben lösen und den Landy mit dem original Land Rover Wagenheber aus den Federn heben. Ein Akkuschrauber erledigt das Hochfahren sehr professionell.

Die Feder ist unten auf dem Teller mit zwei Schrauben, einem Blech und 4 Unterlegscheiben gesichert. Kleine Ratsche von oben und ein Ringschlüssel von unten ermöglichen das zügige Arbeiten. Mit einem Montierhebel wird die Feder aus dem Teller gehebelt und liegt frei. Vorher haben wir uns aber die genaue Einbauposition der Feder gemerkt.

Für dem Dämpfer wird eine 18er Nuss benötigt. Eine 18er Ringratsche würde wahre Dienste leisten, steht uns aber leider nicht zur Verfügung. So kommt der "normale" 18er Ring-/Gabelschlüssel zum Einsatz.

Die ausgebaute Feder wird mit der neu einzubauenden Feder verglichen. Land Rover Farbkodierung stimmt überein aber nach 138.000 km hat sich meine Feder doch schön deutlich erkennbar gesetzt. Mir ist entgangen, dass meine Feder in den oberen, etwas engeren Windungen, einen Schutz um die Feder hat. Das unterbindet metallische Geräusche, wenn diese Stellen aufeinander reiben. Mein Mentor kennt sich allerdings aus und wir montieren den Schutz von der alten Feder auf die neue Feder. Aus seiner Zauberkiste kommen noch ein paar Schmierzutaten, um der Korrosion Einhalt zu gebieten.

Der Zusammenbau geht reibungslos und zeitlich gut voran. Felge drauf, Muttern anziehen und Ablassen.

Dann widmen wir uns dem linken Hinterrad und auch hier macht der Ein- und Ausbau keinerlei Schwierigkeiten. Wir wundern uns allerdings, dass die Unterlegscheiben jeweils zu zweit unter dem Metallbügel liegen und somit anders als auf der rechten Seite. Auch meine alte Feder ist wieder deutlich mehr gestaucht als die Feder, die ganz entspannt in der Schubkarre gelagert war.

Bevor wir uns dann dem vorderen Feder-/Dämpferpaket widmen, steht eine kurze Probefahrt an. Holprige Straßen, Kanaldeckel, enge Kurven. Mein Popometer vermittelt mir einen weicheren und somit komfortableren Eindruck, keine Poltern mehr und so scheint sich der Wechsel gelohnt zu haben.

Nun widmen wir uns dem vorderen rechten Paket. Mein Mentor erwähnt, dass es vorne etwas aufwendiger wird und er sollte Recht behalten. Die eigentliche Prozedur ist die gleiche. Landy aufbocken, Rad runter und dann haben wir Zugang zu der Feder-/Dämpfer Kombination. Im Gegensatz zu hinten, liegt vorne der Dämpfer innerhalb der Feder. Um den Dämpfer zu lösen, müssen wir uns zusätzlich Zugang aus dem Motorraum heraus verschaffen. Ein Kunststoffkappe deckt den Dämpfer nach oben hin zum Motorraum ab und verhindert somit, dass all zuviel Dreck von den Reifen in den Motorraum geschleudert wird.

Diese Kappe ist mit zwei selbstschneidenden Schrauben befestigt. Eine wird ganz genial durch den Luftfilterkasten verdeckt und kann nur mit einer Spitzzange von außen gelöst werden. Die andere Schraube ist ganz gut zugänglich. Um den Dämpfer dann nach oben herausziehen zu können, werden noch vier Schrauben im Kotflügel und auch der Schlauch zum Luftfilterkastendeckel gelöst. Der Weg ist frei und wir haben den Dämpfer in der Hand. Um den Dämpfer unten zu lösen, benutzen wird eine extra große Hochleistungs-Dreipunkt-Rohrzange und fixieren damit dem Dämpfer (durch die Feder hindurch) und lösen die 18er Mutter.

Die vorderen Federn haben auch den gleichen Land Rover Farbcode, sind allerdings fast nicht eingestaucht. Mein Mentor zückt wieder seine Spezialmittel zum Korrosionsschutz und wir bauen die ganze Kombination wieder ein. Bei der Feder hilft hier auch wieder der Montierhebel.

Bei der linken Seite gehen wir ähnlich vor. Es sind einfach nur ein paar mehr Schläuche vom Kühler im Weg aber den Dämpfer können wir auch wieder nach oben herausziehen.

Nach dem erfolgreichen Zusammenbau reinigen wir die Werkzeuge, räumen die Werkstatt auf, widmen uns dem mitgebrachten Kuchen und entspannen etwas. Danach baue ich meine neue Einhand-Fettpresse zusammen und wir gehen erneut in die Grube und suchen die Abschmiernippel. Aus einem Kreuzgelenk hat sich doch tatsächlich Einer verabschiedet und wandert direkt auf die englische Einkaufsliste. Die anderern fünf werden gefunden und das Fett sucht sich seinen Weg in die Lager.

Dann parke ich den Landy in der Sonne und wir widmen uns noch einer alpinen Radioanpassung und dem Funktest. Alles bestanden!

Der Tag war lang, ausgefüllt und erfolgreich. Etwas groggy rolle ich nach Hause und gönne mir beim Italiener um die Ecke heute mal eine Calzione Speciale. Da habe ich mir verdient.

Ein großer Dank geht an meinen Mentor Mechanicus!

Update Oktober 2016

Ich habe mittlerweile KONI RAID verbaut:

- vorne 90-5374SP1
- hinten 90-5375SP1



Sonntag, 12. April 2015

Sonjas macht's möglich: zu Gast bei Graf und Gräfin zu Eulenburg

Endlich ist es April und endlich wird es warm. Gerade richtig, um die Gleichgesinnten in den Parkanlagen der Schlossruine Hertefeld in Weeze zu treffen. Sonja mit Ihrem Fernwehtreffen machts möglich. Für den Freitag sind Temperaturen jenseits der 20°C angekündigt und so treffe ich schon am Mittag ein.

Von der B9 biege ich direkt in die Schlosseinfahrt ein und passiere die zwei Löwen, welche die Ruine bewachen.


Nach ein paar Metern auf der linken Seite sehe ich schon das orange Check-in Zelt, wo ich als Frischling meine Daten hinterlege und den Obolus entrichte.


Direkt rechts von dem Zelt sehe ich den Hinweis auf die Wasserstelle. Hoffentlich treffe ich da nicht auf wilde Tiere!


Ich bin mir ein paar Freunden nördlich der Schlossruine auf einem schönen Wiesenstreifen direkt an der Niers verabredet. Dazu geht es auf einer geflaggten Straße in einem großen Bogen um den Park herum.



Mit Blick auf die Niers parke ich neben Silvia und etwas später als gedacht kommt auch noch Michael dazu.


Wir alle genießen das warme Wetter und fleetzen in unseren Stühlen rum. Die Kaffebecher werden mal von dem Einen, mal von dem Anderen gefüllt und so kann sich jeder seine Meinung über die unterschiedliche Kaffeesorten machen.

Dann machen wir uns auf den Weg und erkunden das Areal. Neben Landys und Toyos stehen nur ganz wenige Dickschiffe bei uns aber so mancher Exot, wie ein 4-türiger Lada Niva (mit Island Erfahrung).




Südlich der Schlossruine ist der Bereich nur für leichte Fahrzeuge freigegeben. Auch hier stehen neben einem Lada Niva auch eine Ente und weitere Fahrzeuge, insbesondere auch Trailer mit und ohne Zelt für und mit dem Nachwuchs.






Auf dem Rückweg erkennen wir dann den Würstchen-Mann. Die Sonnenbrille war doch nicht so ein cleveres Versteck.


Und auch aus der Landy Gemeinde haben sich in der Zwischenzeit weitere bekannte Fahrzeug mit Ihren Besatzungen dazugesellt.








Am frühen Abend schmeißen wir dann alle zusammen und gesellen uns um den großen Tisch. Jeder bringt das mit, was er dabei hat und es werden alle satt; auch die Tagesbesucher wie Olli.



Gegen 20:15 Uhr wird es dann allerdings etwas hektisch, wollen wir alle doch auf keinen Fall den Vortrag "Island: Mit dem Landy über Hochlandpisten" von Michael verpassen. Dieser findet im Schloss selbst statt.

Nach dem Vortrag treffen wir uns alle wieder bei Benzingesprächen unter dem Tarp und Flüssigkeiten von der Mosel, aus Argentinien und Gẹrstenkaltschale mit dem Plopp machen die Runde. Zu jeder halben Stunde schlägt die Turmuhr, zu jeden vollen Stunde die komplette Uhrzeit zum Mitzählen und aus dem nah gelegenen Tierpark gibt der Pfau den perfekten Esel Imitator. Was für ein Abend!

Am nächsten Tag besuchen wir die Fernreisemobile auf der anderen Parkseite. Auch schöne alte Schätzchen stehen dort und die Aufkleber zeugen von ausgedehnten Reisen.










An frühen Nachmittag steht ein weiterer Höhepunkt an. Schlag 14:00 Uhr (und auch schon ein klein wenig früher) stehen die Wissenden zwischen Empfang und Wasserstelle. Es nähert sich ein SUV mit einem Anhänger und flugs wird ein grüner Pavillon aufgebaut. Und dann folgt ein Anschlag auf die körperliche Unversertheit der Teilnehmer und der Bäcker packt aus.

Für mich gibt es leckeren Apfelkuchen und Bienenstich. Es geht allerdings die Sage, dass so manch einer doch tatsächlich 4 Stücke Kuchen verputzt hätte.


Hmmmh, echt lecker!

Was dann noch so passiert ist leider nicht viel der Rede wert. Sturm, Regen und Kälte und so bin ich zeitig im Schlafsack verschwunden.

Sonntagmorgen um 6: warum schlägt die Turmuhr so früh an? Die Singvögel sind auch schon ordentlich unterwegs aber ich lasse mich nicht locken. Erst mit den ersten Sonnenstrahlen krieche ich aus dem warmen Schlafsack. Kaffee gibts vom Nachbarn.


Die Sonne tut wieder richtig gut. Tarp und Dachzelt trocknen schön in der Sonne und am ganz späten Mittag schwinge ich mich auf die A57 und rolle südwärts Richtung Heimat.

Fazit: Schön wars, so richtig schön! Viele nette Gespräche geführt, alte Bekannte getroffen, Freundschaften geschlossen. Auf ein Wiedersehen in 2016, wenn es nur nicht mit dem Landypark Treffen in Lindau kollidiert.


P.S.
Und hier noch ein paar Bulli-Bilder für Werner, der leider nicht kommen konnte.




Sonntag, 5. April 2015

Oster-Hazet

Da meine Kühlflüssigkeit ein Eigenleben führt und nicht zusammen mit mir und dem Landy auf Reisen geht, habe ich ein paar Nachforschungen angestellt.

Es scheint so, als ob das Ventil JQD500080 undicht ist oder aber die Schläuche nicht richtig auf den Anschlüssen sitzen. Immerhin sind die Spuren der Kühlflüssigkeit unterhalb von dem Ventil sichtbar.

Reisefreudige Kühlflüssigkeit
Da "normale" Zangen die Schlauchschellen nicht greifen können, hat mir Kai von

 die Schlauchklemmenzange 798-9 besorgt.

Schlauchschellen

Schlauchschellenzange Hazet 798-9 im Einsatz


Wenn die Schlauchschellenzange arretiert ist können die Schläuche fest auf den Anschluß aufgeschoben werden. Danach die Schlauchschellen zurück auf ihren Stammplatz schicken und den Verriegelungshebel der Zange öffnen. Durch die Spannkraft der Schlauchschellen schließen sich diese wieder und sollten die Schläuche auf den Anschlüssen flüssigkeitsfest verriegeln.

Dann noch schnell knapp einen Liter der Kühlflüssigkeit Motul Inugel Optimal nachfüllen und weiter beobachten. Sollte sich die Kühlflüssigkeit wieder verflüchtigen werde ich das Ventil erneuern. Das Ersatzteil ist schon vor Ort.